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Vernetzung |

TELEMED: eHealth soll hohe Versorgungsqualität sichern und verbessern

Podiumsdiskussion zum eHealth-Gesetz auf der TELEMED 2015

„Deutschland braucht die Telematikinfrastruktur und die Vernetzung der an der Gesundheitsversorgung Beteiligten, um angesichts des demografischen Wandels die hohe Versorgungsqualität sichern und weiter verbessern zu können.“ Das betonte Oliver Schenk, Leiter der Abteilung „Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Telematik“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zum Auftakt der 20. TELEMED in Berlin.

 

Unter dem Motto „20 Jahre TELEMED – Erfahrungen, Stand und Perspektiven von Gesundheitstelematik und Telemedizin in Deutschland“ diskutieren heute und morgen in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen beim Bund mehr als 120 medizinische Forscher, IT-Experten und Industrievertreter die über die aktuelle Entwicklung der Telemedizin und den weiteren Ausbau der Telematikinfrastruktur in Deutschland.


Das BMG sieht die Telematikinfrastruktur als maßgeblich für eine schnelle, sichere und praktikable Kommunikation im Gesundheitswesen. Sie soll künftig Angebote der Gesundheitsversorgung flächendeckend unterstützen und dadurch nicht zuletzt zu einer stärkeren Personalisierung der medizinischen Betreuung und zu mehr Selbstbestimmung und Eigenverantwortung der Patienten beitragen. Die stetig wachsende Zahl innovativer Technologieentwicklungen ermöglicht den schnellen Transport großer Datenmengen und eine intelligente Datenauswertung. So lassen sich wertvolle neue Erkenntnisse gewinnen, die erst aus der Vernetzung von Forschung und Versorgung entstehen können. Aus diesem Grund fordert Schenk alle Beteiligten aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Selbstverwaltung dazu auf, gemeinsam an guten Lösungen für ein sicheres, innovatives, leistungsfähiges und effizientes Gesundheitswesen von morgen zu arbeiten.


„Wann wird Telemedizin endlich Teil der Regelversorgung?“
Die TELEMED blickt anlässlich ihres Jubiläums auch zurück auf 20 Jahre gelebte Gesundheitstelematik und Telemedizin. Kritisch reflektiert beispielsweise TELEMED-Mitbegründer Günter Steyer die Faktoren, die eine erfolgreiche Überführung von telemedizinischen Anwendungen in die Regelversorgung bisher gehemmt hätten: Neben einer noch ungenügenden Nutzung von Standards, unzureichender Interoperabilität zwischen den Systembeteiligten, den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und einer ungenügenden Akzeptanzförderung seien hier auch ein über lange Zeit mangelnder politischer Wille sowie das Fehlen von nachhaltigen Finanzierungsmodellen und Qualifizierungsmöglichkeiten zu nennen. Positiv anzumerken sei jedoch, dass insbesondere durch die medizinische Unterversorgung in strukturschwachen Regionen und durch das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung die Notwendigkeit des Einsatzes von Telemedizin bei allen Beteiligten präsenter sei als je zuvor.


Dialog mit den Ländern – Gastgeber NRW fördert Telemedizin intensiv

Mit der Wahl der Landesvertretung NRW als Veranstaltungsort soll ein Beitrag geleistet werden, um den Dialog mit den Bundesländern zu fördern. „Ich freue mich besonders, dass die diesjährige TELEMED mit ihrem Jubiläum bei zu Gast ist und so den gesundheitspolitischen Diskurs mit allen Ländern intensiviert: Die E-Health-Aktivitäten der Länder haben einen besonderen Platz im Programm der TELEMED erhalten. In NRW befinden sich viele Telemedizin-Anwendungen bereits in der Regelversorgung. Digitalisierung des Gesundheitswesens ist eines unserer zentralen Ziele.“ Dies betonte Gerhard Sauer, Stellvertretender Leiter der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund, in seinem Grußwort zur Eröffnung der TELEMED 2015.


Auswirkungen des eHealth-Gesetzes

Die Digitale Agenda der Bundesregierung und der Entwurf des eHealth-Gesetzes, der vor wenigen Wochen vom Kabinett beschlossen wurde, zeigen deutlich den politischen Willen zum Ausbau einer Telematikinfrastruktur. Großes Interesse wird auch in den vielfältigen Initiativen der Bundesländer und Verbände deutlich. Am zweiten Kongresstag werden Anwender und Anbieter sowie Vertreter von Forschungseinrichtungen, Hochschulen und aus der Gesundheitspolitik diskutieren, welche Auswirkungen das neue Gesetz auf die Verschiedenen Akteure und Bereiche des Gesundheitssystems haben wird. Dabei stehen insbesondere auch die Möglichkeiten von eHealth für Empowerment und Selbstmanagement von Patienten sowie der Nutzen von Telematik aus Sicht der Bürger im Fokus.

 

Quelle: idw