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Forschung |

BMBF fördert Tübinger „Ideenbrutkasten“ mit 75 000 Euro

© Coloures-pic - Fotolia

Wie kommt eine zündende Idee aus dem Klinikalltag in die Praxis? Viel zu selten! Häufig fehlt die fachliche Unterstützung aus anderen Bereichen wie z.B. aus der IT oder der Produktentwicklung. Ärzte sind nicht als Startup-Gründer ausgebildet und vor allem fehlt die Zeit, neben der täglichen Arbeit im Krankenhaus noch innovative Produkte zu entwickeln.
Damit gute Ideen nicht auf der Strecke bleiben, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Strukturen, in denen praxisnahe Innovationen durchdacht und entwickelt werden können. Der „Ideenbrutkasten“ (Inkubator**) aus Tübingen war im deutschlandweiten Wettbewerb des BMBF erfolgreich und wird ab 1. September mit 75 000 Euro Anschubförderung als erste Tübinger „Industrie-in-Klinik Plattform“ seine Arbeit aufnehmen.


Vier Projekte und Innovationskonzepte aus dem Bereich der Neurotechnologie, die aus dem klinischen und wissenschaftlichen Bedarf der Ärzte und Forscher des Universitätsklinikums Tübingen entstanden sind, werden 2015 gefördert. Ab sofort werden vier Teams mit insgesamt 15 Teilnehmern im C-Bau auf der Morgenstelle 100 Tage lang intensiv an ihren Projekten von der Idee bis zum Prototyp arbeiten.

 

Bei den geförderten Medizininnovationsprojekten handelt es sich um:

  • Eine Methode zur magnetischen Hirnstimulation, die sich an den individuellen Hirnstrom des Patienten anpasst und somit eine effektivere Behandlung von Depression und Schlaganfall ohne Medikamente ermöglicht.
  • Eine Smartphone-App für Ärzte, um Schlaganfall-Patienten, die zu spät für die reguläre Behandlung eintreffen, im Rahmen von klinischen Studien noch eine Therapie anbieten zu können.
  • Ein "Schlaflabor für zu Hause" zur Langzeit-Messung von Hirnströmen und Augenbewegungen, um neurologische Erkrankungen früher zu erkennen und zu behandeln.
  • Eine Smartphone-App, die Patienten mit Depression in der Zeit nach Entlassung aus der stationären Behandlung und während ambulanter Therapie begleitet und somit den Kontakt zum behandelnden Arzt ohne Unterbrechung aufrechterhält.

 

** Zuwendungsempfänger der BMBF-Förderung ist die Medical Innovations Incubator GmbH, welche als Brücke zwischen klinischer oder wissenschaftlicher Idee und Realisierung als Produkt als 100%-ige Tochtergesellschaft der gemeinnützigen Stiftung für Medizininnovationen gegründet wurde. Von den Mitteln werden Experten finanziert, welche den Ausgründungsprozess mit technischer und wirtschaftlicher Expertise unterstützten sowie bei Zulassung, Vermarktung und Vertrieb. Außerdem wird durch diese Mittel die Freistellung von den begleitenden Ärzten für je 100 Stunden anteilsweise gegenfinanziert.